Am 06. Dezember feiert die Gemeinde Mutters, nahe Innsbruck gelegen, ihr Kirchenpatrozinium zum Heiligen Nikolaus. Seit Jahrhunderten gehört neben anderen Bräuchen auch das Bumsaschießen zu den jährlichen Traditionen in Mutters. Die sogenannte Bumsa ist ein über vier Meter langer Holztrichter, durch den wir mit unseren Vorderladern Schwarzpulverladungen abfeuern. Neben der großen gibt es eine kleinere Bumsa, durch die wir mit einer Kanone schießen. Vor allem bei entsprechend tiefen Temperaturen und gefrorenem Boden sind die Schüsse viele Kilometer weit hörbar.
Die BBV
Dem Bumsa-Bewachungsverein, auch bekannt unter den Namen Bumsaschiaßer/Niklaus-Schiaßer/die BBV, gehören zwischen elf und dreizehn Mutterer Junggesellen an, allen voran ihr Abbes (Obmann). Sie sind dafür verantwortlich, dass die Schüsse zu den richtigen Zeiten (05.12. zu Mittag, 06.12. um 05.00 Uhr früh, vor dem Gottesdienst am Vormittag und letztmalig zu Mittag des 06.12.) abgefeuert werden. Ähnlich der Maibaumtradition gibt es dazwischen nämlich immer wieder Versuche junger Burschen aus Mutters und den Nachbardörfern, einen unserer Schiaßer, die Bumsa oder andere für uns wichtige Gerätschaften zu stehlen und damit das Bumsaschiaßen zu verhindern. Ab 05.12. um 12:00 Uhr muss also alles für 24 Stunden bewacht werden. Noch bis vor einigen Jahren gab es sogar innerhalb von Mutters einen "Gegenverein", die sogenannte BSO - Bumsa-Stealer-Organisation. Kam es allerdings zu Auseinandersetzungen mit Personen aus anderen Dörfern, hielten die Mutterer natürlich zusammen und verteidigten gemeinsam UNSEREN Brauch.
Sollte dennoch etwas abhanden kommen (sei es Gerät oder auch einer unserer Schiaßer) muss dieses "Gut" ausgelöst werden - meist mit entsprechender Verpflegung für die Gegenpartei.
Auch während des Jahres ist die BBV aktiv. Bei den beiden Prozessionen werden die „Ledigen-Fuhn“ und das „Josefn-Ferggele“ getragen. Wir rücken zu Hochzeiten ehemaliger Mitglieder aus und besuchen Veranstaltungen im Dorf. Ebenfalls werden unsere Gewehre, die Bumsa und alles was dazu gehört regelmäßig gewartet und Instand gehalten, um die einwandfreie Funktion an den beiden für uns wichtigsten Tagen im Jahr zu gewährleisten. Da diese regelmäßige Wartung und der Ankauf von Munition mit erheblichen Kosten verbunden ist, sind wir auf Geldspenden angewiesen. Wir sind im November mit einer Haussammlung unterwegs und bitten die Mutterer Bevölkerung um eine Spende. Wenn Sie uns unterstützen wollen, finden Sie alle Spenden-Informationen hier.